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Berichte von 04/2018

Viel Essen und eine Einladung

Zuerst Mal eine Erklärung zu den Fotos: Ich wollte eigentlich noch mehr Fotos reinstellen, das klappt aber in einem Eintrag nicht. Als ich dann noch mehr Fotos in einem zweiten Eintrag veröffentlichen wollte, ging es gar nicht mehr. Ich kann es nochmal versuchen, es ist jedoch sehr nervenaufreibend, also weiß ich nicht, ob und wann es gelingt.
Diese Woche war unglaublich schön auf Arbeit. Ich habe jeden Tag, außer Freitag, Essen bekommen von Sophies Mama. Es ist schon zur Routine geworden, dass jeder im Büro fragt, was es heute zu Essen gibt, wenn ich komme. Montag Nachmittag habe ich dann nochmal Fotos machen lassen – dieses Mal zu dritt (Sophie, ihre Mama und ich zusammen) und eine Lehrerin machte die Fotos. Eine Mitarbeiterin von VPV fragte mich, ob sie diese Fotos auf ihre Webseite und auf Facebook stellen dürfen mit einem kleinen Text von mir. Wenn es dann soweit ist, werde ich es euch natürlich wissen lassen. Abends haben wir dann wieder das vietnamesische Spiel auf unserer Straße gespielt, doch der Ball ist irgendwann im Gulli gelandet und war verschwunden, sodass dann einige Volleyball spielten und einige sich auf den Balkon setzten und quatschten. Ich saß auf dem Balkon mit einigen anderen. Dienstag hatte ich ein interessantes Gespräch mit einer Lehrerin. Sie erzählte mir ein paar mehr Informationen über einige der Kinder und erklärte mir, warum der 25.04., 30.04. und 01.05. freie Tage sind in Vietnam, bzw. Sie versuchte es zu erklären, aber richtig verstanden habe ich es nicht, da sie immer mal wieder vietnamesische Wörter in ihre Erklärung mit einfließen lassen hat. Naja, auf jeden Fall fragte sie mich dann, was ich an dem langen Wochenende denn machen werde und ich erklärte ihr, dass meine Mama und ihr Freund kommen und wir wahrscheinlich nach Sapa gehen werden. Außerdem fragte ich, ob die beiden in das Center kommen dürfen. Sie meinte, dass sie natürlich kommen können und übersetzte es für die anderen beiden Lehrerinnen, woraufhin plötzlich eine vollkommen aus dem Häuschen war und meinte, sie möchte die beiden unbedingt kennenlernen – total süß . Nachmittags kam dann Sophies Mama und sagte etwas zu einer der Lehrerinnen. Schließlich übersetzte diese mir, dass sie gesagt hat, dass sie mich sehr mag und mir sehr dankt. Sie möchte mich gern zum Frühstück am nächsten Morgen einladen – in dem Streetfood-Restaurant, in dem sie arbeitet. Dann unterhielt ich mich noch ein bisschen mit dieser Lehrerin per Google-Translate darüber, warum ich Vegetarierin bin (sie dachte, weil ich christlich bin) und über Religionen (sie ist Buddhistin). Nach der Arbeit ging ich dann noch in das Hotel direkt gegenüber von unserem Haus, da ich herausfinden wollte, wie teuer es ist und wie die Zimmer so sind und ob das was für Mama und Roland ist. Ich war sehr froh, dass ich erfragen konnte, wie teuer es ist – auf vietnamesisch – und sogar verstanden wurde. Mittwoch ging ich also eher los, da ich um 8 zum Frühstück eingeladen war. Als ich ankam, packte sie mir Sticky-Rice mit Gemüse und Knödel in eine Tüte und ich aß alles im Center. Als ich im Center mit der Tüte ankam, begrüßte mich die eine Lehrerin mit einem strahlenden Lächeln und fragte mehrere Male: „Mother Sophie?“. Als ich mich gerade setzen wollte, wurde „Nein!“ gerufen und mir wurde ein Platz zugewiesen – dort, wo die Lehrerinnen alle saßen. Als ich Mittags auf dem Heimweg war, bekam ich nochmal Essen – einen glibberigen Reiskuchen mit Fleisch, den ich auch nicht herunterbekommen hätte, wenn er vegetarisch gewesen wäre und sehr süße Kekse mit Zucker bestreut – Sophies Mama ist einfach total herrlich. Auf dem Heimweg probierte ich zum ersten Mal eine andere Bushaltestelle aus, da ich von da mit zwei Bussen nach Hause fahren kann und außerdem sehe ich auf dem Weg dorthin meistens Sophie mit ihrer Familie. Abends spielten wir dann noch Karten auf dem Balkon. Donnerstag hat Sophies Mama mir dann etwas zum Frühstück mitgegeben, das ich dann wieder im Center gegessen habe. Als ich von meiner Mittagspause kam, traf ich Sophies Mama auf dem Motorrad in den Gassen. Sie sagte etwas auf vietnamesisch und deutete dann auf ihr Motorrad und in eine andere Richtung. Schließlich begriff ich, dass sie mich zu sich nach Hause einlädt. Ich war so überwältigt von dieser Einladung und fuhr mit, denn diese Gelegenheit wollte ich mir nicht nehmen lassen und ich wollte auch nicht einfach so ablehnen. Nach einer ca 3-minütigen Fahrt waren wir da. Wir kamen in einen kleinen Raum, in dem eine große Matratze lag. Ich fand es sehr gemütlich und Sophies Schwester (ich glaube verstanden zu haben, dass es ihre Schwester war, sie ist bereits erwachsen, um die 25 Jahre alt) war auch da. Die Mutter deutete in eine Ecke des Raumes und was war dort natürlich? Richtig: Essen. Ich sollte mich auf die Matratze setzen und essen. Es gab Reis mit Gemüse und sie gab mir auch Fleisch, doch das lehnte ich ab. Es schmeckte sehr gut, doch ich hatte schon Mittag gegessen und war dementsprechend schon mehr als satt. Sobald ich jedoch eine Schüssel Reis geleert hatte, füllte sie sie wieder auf. Nach einer Weile kam auch Sophies Papa und als er mich sah, strahlte er über das ganze Gesicht. Er setzte sich dazu und aß mit. Nach der dritten Schüssel musste ich jedoch passen, sonst wäre ich geplatzt. Sophies Mama gab mir noch Wasser zu trinken aus einem Kinderplastikbecher und dann deutete sie zur Uhr. Es war Zeit zu gehen. Ich würde eh schon zu spät zur Arbeit kommen. Bevor ich auf ihr Motorrad stieg, „erklärte“ sie mir noch mittels Pantomime, dass ich nichts davon im Center erzählen soll. Sie fuhr mich also wieder zur Arbeit, wo sie mich mit tausend „Dankeschön`s“ verabschiedete. Ich bedankte mich natürlich auch bei ihr und war immer noch total gerührt von dieser Gastfreundlichkeit. Später hatte ich das Gefühl, alles nur geträumt zu haben, da es einfach eine so schöne Situation war. Auf Arbeit kam ich eine halbe Stunde zu spät und sagte, ich hätte verschlafen. Ich genieße die Zeit mit Sophie und den Lehrerinnen und Sophies Mutter gerade sehr, da ich weiß, dass es gar nicht mehr lange hin ist bis zum Abschied. Ich möchte noch gar nicht dran denken, da ich alle so sehr in mein Herz geschlossen habe und sie alle so sehr vermissen werde. Donnerstag Abend gingen wir dann noch in das Café mit der schönen Aussicht und ließen den Abend mit netten Gesprächen ausklingen. Abendessen brauchte ich an diesem Tag nicht – ich war immernoch so voll von dem doppelten Mittagessen. Freitag schließlich war ich todmüde, da ich in der Nacht kaum geschlafen hatte. Am Morgen wurde ich runter geschickt, um Wasser zu holen. Der Wasserhahn aus dem Trinkwasser kommt, war aber ermaßen langsam, dass ich eine halbe Stunde warten musste, bis die Kanne voll war. Eine andere Freiwillige war jedoch auch da und musste ihre Kanne auffüllen, sodass ich wenigstens jemanden zum Unterhalten hatte. Trotzdem wäre ich einmal fast im Stehen eingeschlafen. Am Nachmittag las eine Lehrerin allen Kindern eine Geschichte vor und wir mussten versuchen, die Kinder ruhig zu halten, was mal mehr mal weniger gelang. Auf dem Heimweg gab ich Sophies Mama deutsche Schokolade und Kekse, die ich in meiner Mittagspause gekauft hatte. Sie und Sophie freuten sich riesig. Abends gingen wir dann noch in ein Burger-Restaurant, da es der letzte Abend einer Freiwilligen war und ich aß meinen ersten Burger überhaupt – er war superlecker! Danach spielten wir noch ein bisschen Karten auf dem Balkon. Es fiel mir nicht schwer, einzuschlafen. Ich war nach ca. 5 Minuten weg. Samstag wollten wir eigentlich früh ins Ho Chi Minh Mausoleum. Da wir aber zu spät losgingen, entschieden sich einige von uns, doch lieber am nächsten Tag zu gehen. Also ging ich mit drei anderen shoppen in der Gegend. Zum Mittagessen waren wir wieder da und danach gingen einige noch zum Kriegsmuseum, doch ich war zu müde. Also blieb ich zu Hause, schlief und schrieb ein bisschen.

Fotos Da Nang - endlich!

Nun nach langer Zeit mal wieder Fotos - erstmal von Da Nang... Ich wollte sie eigentlich schon vorher reinstellen, das hat aber nicht geklappt.

Die Dragon-Bridge in Da Nang Das süße Café, in dem wir unseren ersten Drink hatten. Da Nang bei Nacht Die Blumenpracht in Da Nang Das Gebäude, dem wir keine Religion zuordnen konnten... Der Strand in Da Nang - leider bei Regen, aber trotzdem schön

Die Zeit vergeht wie im Flug

Nun ist wieder eine Woche um und ich weiß gar nicht, wo die Zeit geblieben ist. Eine Woche vergeht wie eine Stunde. Was ich im letzten Blogeintrag vergessen habe zu erwähnen: An einem Tag ist etwas sehr interessantes und lustiges passiert. Eine Lehrerin aus einer anderen Klasse kam in unser Klassenzimmer mit einer riesengroßen Tüte und holte einen BH nach dem anderen heraus. Die Lehrer hielten sie sich vor die Brust, diskutierten und sprachen über die BHs. Es kamen immer mehr Lehrerinnen aus anderen Klassen und am Ende standen ca. 7 Lehrerinnen um einen kleinen Tisch voller BHs und unterhielten sich über diese in einer extremen Lautstärke. Es war sehr amüsant, zuzuschauen und eine Lehrerin musste lachen, als sie meinen Blick sah. Am nächsten Tag kam diese Lehrerin wieder mit der Tüte und jede meiner Lehrerinnen suchte sich einen BH oder auch zwei raus und dann wurde aufgeschrieben, wer welchen BH genommen hat. Eine der Lehrerinnen erklärte mir, dass das ein Geschenk der Eltern an die Lehrerinnen ist. Ich dachte nur: „Welcome to crazy Hope Center!“ Nun aber zur letzten Woche: Montag Morgen bekam ich wieder vegetarisches Essen von Sophies Mama, das ich dann genüsslich zum Mittag aß. Sophie ist total vernarrt in den neuen Freiwilligen und „flirtet“ immer mit ihm. Das heißt, sie versucht immer, seine Aufmerksamkeit zu erlangen und wenn er zu ihr schaut, lacht sie sich halb tot. Unsere Verbindung leidet darunter aber nicht. Es ist super knuffig und schön, sie so amüsiert zu sehen. Ich hatte doch wirklich am Wochenende die Arbeit vermisst und freute mich am Montag umso mehr, wieder dort zu sein und alle wiederzusehen. Die eine Lehrerin, die englisch spricht, war jedoch sehr schlecht drauf und sagte mir, dass Sophie leise sein solle und nicht so laut lachen dürfe. Lächeln ist ok, aber lachen nicht. Das gestaltete sich jedoch als sehr schwierig bis unmöglich, da sie natürlich trotzdem laut lachte und ich wollte mit ihr auch nicht nur herumsitzen und nichts machen. Doch selbst dann wäre sie nicht ruhig gewesen. Ich versuchte also mein bestes. Als ich also mittags nach Hause kam, fragte mich eine der Mitarbeiterinnen von VPV, was ich denn da zu Essen mitgebracht habe und warum und woher. Also erzählte ich die ganze Geschichte und alle fanden es total süß von Sophies Mama, zumal sie mir ja schon sehr viel zu essen gegeben hat. Am Nachmittag / Abend unterhielten wir uns alle noch ein bisschen auf dem Balkon und gingen dann recht zeitig schlafen. Dienstag bekam ich wieder Milchknödel und am Nachmittag war Sophie die letzte, die abgeholt wurde. Als wir uns draußen inmitten der kleinen Gassen trafen (ich und Sophie mit ihrer Mama), sagte Sophies Mama etwas zu mir auf vietnamesisch. Ich verstand sie leider nicht, was echt sehr schade war, denn ich würde mich so gern mal mit ihr unterhalten, da sie eine sehr warmherzige, interessante Person zu sein scheint. Nun ja, Mittwoch sah Sophies Mutter mich am Morgen nicht. Doch als ich mittags auf dem Weg zur Bushaltestelle war, sah ich sie und sobald sie mich sah, gestikulierte sie wild, kam auf mich zu, nahm mich an der Hand und führte mich zu ihrem Wagen mit all dem Essen. Während sie „Sticky Rice“, Knödel und Gemüse einpackte versicherte sie mir drei mal auf vietnamesisch, dass es vegetarisch sei und erzählte allen in der Umgebung, dass ich mich um Sophie kümmere. Zumindest glaube ich das, da ich Sophies Namen hörte und sie auf mich zeigte. Am Nachmittag gab es dann ein Haus-Meeting, in dem wir einen Volleyballabend und einen Tiramisu-Kurs vereinbarten. Donnerstag und Freitag gab es kein Essen von Sophies Mama, da wir uns nicht sahen. Am Donnerstag ging ich nachmittags ins Reisebüro, um schon mal Pläne zu machen für die gemeinsame Reise mit Mama und Roland – ich freue mich schon sehr auf die gemeinsame Zeit hier in Vietnam. Freitag schließlich geschah nichts Außergewöhnliches. Ich machte ein paar Fotos von Sophie mit ihrer Mama, nachdem ich ihr einen Zettel gezeigt hatte, auf dem auf vietnamesisch die Frage stand, ob ich sie mit ihrer Tochter fotografieren dürfe. Diesen Satz hat die Mitarbeiterin von VPV für mich übersetzt, die mich am Montag nach dem Essen gefragt hat. Abends quatschten wir alle noch ein bisschen. Das Wochenende war sehr entspannt. Samstag las ich, schrieb ein bisschen und am Nachmittag / Abend waren wir erst auf dem Nachtmarkt und dann gingen wir Pizza essen – göttlich!!! Mein erstes westliches Essen nach 3 Monaten. Mit kugelrunden Bäuchen gingen wir also schlafen. Am Sonntag wollten wir eigentlich erst zum Ho Chi Minh Mausoleum, dann ins Ho Chi Minh Museum und dann in die One Pillar Pagoda. Da wir aber mehr als 30 Minuten auf den Bus warteten, der dann nicht kam und wir ein Grab-Taxi rufen mussten, schafften wir nur das Ho Chi Minh Museum und die Pagode. Das Museum war sehr seltsam. Man würde eigentlich erwarten, dass es um Ho Chi Minh und sein Leben und die Geschichte geht, doch es war eher eine Art moderne Kunst-Ausstellung, wo man dann alles mit Ho Chi Minh in Verbindung bringen sollte, was nicht wirklich immer klappte. Zum Beispiel gab es einen riesigen Tisch mit Stühlen, auf dem Obst war. Daneben stand, dass das Ho Chi Minh´s Erwartung symbolisiert, dass die jungen Leute sich für eine saubere, frischere Umwelt interessieren sollten. Nun ja, zum Mittagessen waren wir dann wieder zu Hause, wo wir uns dann noch etwas ausruhten. Später spielten wir noch ein Spiel, das hier in Vietnam sehr beliebt ist, was sich schwer beschreiben lässt. Man steht im Kreis und schießt mit dem Fuß eine Art Federball mit Schellen herum… Wie gesagt, kann man schwer beschreiben. Es kamen noch zwei unserer Nachbarn dazu und spielten mit. Es war sehr lustig.

Abschied und knuffige Geschenke

Am Montag Abend sind wir dann nur noch todmüde ins Bett gefallen. Dienstag früh habe ich erfahren, dass Saki, eine japanische Freundin von mir, ins Krankenhaus muss, da ihr Fuß angeschwollen ist. Auf Arbeit wurde ich mit einem „Ooooh!“ begrüßt und ich hatte Reiscracker für die Lehrer mitgebracht. Alle waren glücklich. In der Mittagspause kam dann Saki nach Hause und sagte, dass sie eine Prellung oder so was hat und wahrscheinlich in 10 Tagen wieder fit ist, aber nicht mit nach Sapa gehen kann. Sie war so traurig. Doch ich schaffte es einigermaßen, sie mit Erzählungen aus Bangkok und Fragen nach ihrem Wochenende wieder aufzumuntern und abzulenken. Abends unterhielten wir uns noch lange über unsere Ausflüge. Sie war nämlich in Ha Long Bay gewesen. Mittwoch früh kam dann Melanie wieder und sie hatte viel zu erzählen. Donnerstag geschah auf Arbeit nichts Außergewöhnliches. Nach der Arbeit hieß es Abschied nehmen von Melanie und am Nachmittag / Abend gingen wir (Saki, ich und noch vier andere) zu einem internationalen Supermarkt und anschließend auf den lokalen Markt in der Nähe. Es war schwer, sich zurückzuhalten mit dem Kaufen. Am Ende kaufte ich 2 Paar super süße Socken. In der Mittagspause am Freitag ging ich mit Saki und zwei anderen in das Einhorn-Café in Hanoi. Als wir also zu zweit in der Nähe unseres Centers standen und auf das Taxi warteten, kam plötzlich Sophies Mama mit einem herzlichen Lächeln auf mich zu, begrüßte mich und bedeutete mir, zu warten. Ich wartete und sie kam mit 4 großen Knödeln zurück, die sie aus dem Restaurant hatte, in dem sie arbeitete. Ich war total gerührt und bedankte mich fünf mal. Sie lächelte nur und kurze Zeit später kam sie mit einem Tisch wieder, auf dem noch weiteres Essen stand und packte alles für mich in Plastiktüten, sodass ich es gut transportieren konnte. Normalerweise bin ich nicht so emotional, doch ich hätte vor Rührung fast angefangen zu weinen und konnte nichts anderes sagen als danke in vietnamesisch. Sophies Mama lächelte mich immer noch an und ging dann wieder ihrer Wege. In diesem Moment war ich einfach nur glücklich und wusste, dass es genau die richtige Entscheidung war, hier her zu kommen, denn solche Momente vergisst man nie wieder. Das Einhorn-Café war mega knuffig. Überall war es plüschig-rosa und man musste sich Einhorn-Kostüme ausleihen und anziehen. Es war einfach total gemütlich. Saki war komplett buff von all dem. Sie freute sich total. Es fiel uns allen schwer, wieder zu gehen. Am Nachmittag / Abend feierten wir noch den Geburtstag von Ester* mit selbst gemachtem Tiramisu und Kerzen und abends verließen dann mehr als die Hälfte das Haus, um nach Sapa aufzubrechen. Die, die übrig blieben, unterhielten sich noch ein bisschen auf dem Balkon und zwei spielten zur Belustigung aller noch Innuendo-Bingo. Samstag hieß es ausschlafen, was nur halbwegs funktionierte, da ich gegen 8:00 aufwachte und nicht mehr einschlafen konnte. Also stand ich auf, duschte, wusch meine Wäsche und ging dann runter zum Frühstück, wo Saki schon saß. Eigentlich wollten wir ins Wasserpuppentheater, doch es war schon zu spät. Also gingen Saki und Taro, ein anderer Freiwilliger aus Japan, zum Mittagessen in die Stadt und wir trafen uns dort gegen 3:00. Dann gingen wir ein bisschen durch die Stadt, kauften Postkarten und Saki brauchte noch eine Jacke. Zwischendurch gingen wir ins Note-Coffee, dem Café mit den vielen schönen Sprüchen und es war wie immer super toll dort. Zum Schluss gingen wir noch in einen großen Supermarkt, wo wir dann auch jemanden fragen mussten, zu welcher Haltestelle wir müssen, denn bei keinem von uns funktionierte Internet. Es war außerdem ziemlich lustig, da Saki und Taro noch nie in solch einem großen Supermarkt waren (ein ganz normaler Supermarkt für uns mit Einkaufswagen und -Korb), doch ich musste Saki erstmal erklären, wie man den Korb mit Rollen bedient und sie war total fasziniert. An der Bushaltestelle fragten wir dann Leute, ob die Busse noch so weit bis zu uns nach Hause fahren und dann brach das große Helfen aus. Jeder wollte uns helfen und jeder wollte wissen, wo wir hin müssen. Es war ein total schönes Erlebnis, wie hilfsbereit die Menschen hier sind. Am nächsten Tag klingelte mein Wecker um 9 und ich hätte wirklich noch länger schlafen können, doch es ging nicht, da wir zum Wasserpuppentheater wollten. Also frühstückte ich und danach gingen wir los. Das Theater war in einem Museum und es war dem anderen Theater, in dem ich vorher schon war, sehr ähnlich, nur dass es unter freiem Himmel war und die Szenen noch vorher auf englisch erklärt wurden, dadurch aber an sich kürzer waren. Aber es war wieder sehr interessant und schön. Der Nachmittag war dann entspannt. Ich schlief ein bisschen und später las ich etwas. Außerdem schrieb ich noch einen kleinen Abschiedsbrief an Saki, da sie am Montag in aller Frühe gehen sollte. Dann ging ich mit einem Fotoalbum und dem Brief runter und wartete auf sie. Sie kam auch bald und war total gerührt von dem Geschenk. Abends gingen wir dann noch ins Cong-Caphé – das Café mit Live-Musik, da es Sakis letzter Abend war und vorher kaufte und aß sie noch ein Banh My – das typische vietnamesische Brot mit Fleisch- und Gemüsefüllung. Als wir aus dem Café wiederkamen, waren alle aus Sapa wieder da. Wir unterhielten uns noch kurz auf dem Balkon, doch dann wurden einige von uns zu müde und es ging ans Verabschieden. Es wurde eh eine kurze Nacht und wir waren am Morgen alle total müde. Mittags bekam ich wieder Essen von Sophies Mama, doch es war mit Fleisch, sodass ich es nicht essen konnte, also spendierte ich es einfach und legte es mit auf den Tisch mit dem Mittagessen. Nachmittags war dann eine französische Frau im Center. Ich bekam heraus, dass sie Autistin ist und Lehrern und Eltern ein paar Tipps geben will im Umgang mit Autisten. Ich blieb dann auch etwas länger, da ich den Vortrag vor den Eltern mit anhören wollte. Es war sehr interessant, aber auch sehr anstrengend, zuzuhören. Auf dem Heimweg kaufte ich dann noch deutsche Schokolade und Kekse für Sophies Mama als Dankeschön für das ganze Essen. Dienstag versuchte ich dann, die Lehrerin die englisch spricht zu fragen, ob sie Sophies Mama sagen kann, dass ich Vegetarierin bin, doch als diese kam, war die Lehrerin nicht da, also schrieb ich in mein Handy einen kleinen Text, den die Lehrerin dann für mich übersetzte und auf einen kleinen Zettel schrieb. Darauf stand dann: „Vielen Dank für das Essen, aber ich bin Vegetarierin. Ich esse kein Fleisch und kein Fisch. Das ist deutsche Schokolade und Kekse. Ich hoffe, du magst das.“ Diesen Zettel mit der Schokolade und den Keksen gab ich dann Sophies Mama am Mittwoch Morgen. Sie bedankte sich und war total glücklich. Als ich sie mittags traf, bedankte sie sich nochmal und am Freitag Morgen bekam ich dann wieder etwas zu essen – vegetarische Knödel dieses Mal. Freitag Nachmittag bekamen alle Lehrer einen Reiskuchen und ich bekam zwei. Sie scheint mich wirklich sehr sehr sehr zu mögen und ist einfach unglaublich warmherzig und knuffig. Außerdem habe ich seit Freitag einen neuen zweiten Freiwilligen in meiner Klasse, der auch aus Deutschland kommt. Er wohnt nicht mit im Haus, ist also nicht von VPV, sondern von einer anderen Organisation hier und war mit seiner Übersetzerin im Center. Es war komisch, da ich ständig meinen Namen hörte, da die Lehrer wahrscheinlich die Aufgaben erklärten. Nun habe ich die Befürchtung, dass ich ein bisschen unterfordert sein werde, da zwei Freiwillige in einer Klasse eigentlich zu viel sind, aber ich werde mal sehen. Er scheint ganz nett zu sein. Abends ging ich dann noch mit zwei anderen Freiwilligen ins Nagelstudio in der Nähe und ließ mir meine Nägel machen (Dunkelblauer Glitzer-Nagellack :). Samstag schließlich war ein absoluter Relax-Tag, nachdem ich in der Nacht zuvor nicht so gut geschlafen habe… Ich saß den ganzen Tag auf dem Balkon und schrieb die letzten Blogeinträge, während im Nachbarhaus die ganze Zeit Bauarbeiten stattfanden. Diese waren dermaßen laut, dass ich am Ende des Tages Kopfschmerzen hatte. Am Abend schließlich spielten wir auf dem Balkon noch ein lustiges Spiel, dessen Name ich leider nicht weiß. Sonntag schließlich wachte ich wieder vom Bohrer des Nachbarhauses geweckt — acht Uhr morgens! Nach dem Frühstück ging ich mit zwei meiner Zimmernachbarinnen in einen Buchladen, kamen zurück um Mittag zu essen und trafen die neue Freiwillige, die gerade angekommen war. Wir quatschten ein bisschen und dann gingen wir drei in ein Café, um dem Bauarbeitenlärm zu entkommen. Mein Fahrer verfuhr sich jedoch ziemlich, sodass ich deutlich später ankam als die anderen beiden. Als ich zurückkam unterhielt ich mich noch ein bisschen mit der neuen Freiwilligen, schlief und relaxte ein bisschen.

Bangkok

Nun bin ich schon fast drei Monate in Vietnam und ich habe mich in dieses Land, die Leute und die Stadt vollkommen verliebt. Hanoi ist zu einer zweiten Heimat geworden. Also, am Mittwoch, den 14.03. hatten wir einen Kochkurs, das heißt, wir haben im Haus gelernt, wie man Pho macht. Das ist eine typische vietnamesische Nudelsuppe hier. Es war sehr lustig und interessant. Das letzte Mal Tanzen mit Melanie war dann am Donnerstag. Sie brachte Schoko-Riesen und andere Süßigkeiten mit und am Ende tauschten dann alle noch Facebook-Kontakte aus. Abends packte ich dann noch schnell und am Freitag ging es dann schon los nach Bangkok. Nach einem ganz normalen Frühstück mit allen und Verabschiedungen als würden wir uns alle das letzte Mal sehen ging es mit dem Taxi zum Flughafen. Dort passierte nichts Spektakuläres, außer dass wir Pommes und Cola als zweites Frühstück aßen. In Bangkok angekommen, warteten wir ewig bei der Passkontrolle und dann nahmen wir ein Grab-Taxi zu unserem Hotel. Es war ein sehr schönes, großes Hotel und das Zimmer war sehr luxuriös mit Balkon. Von diesem konnten wir auch einen ersten Blick auf den Pool erhaschen. Ursprünglich wollten wir zuallererst mal in den Pool, doch wir hatten alle großen Hunger, sodass wir erstmal eine kleine Runde liefen und nach etwas zu essen Ausschau hielten. Wir kauften dann einfach Fertig-Essen aus dem Supermarkt (Käse-Sandwich) und etwas zu trinken und aßen es auf dem Weg zurück zum Hotel. Als wir zurückkamen, zogen wir uns um und gingen in den Pool – eine wunderschöne Erfrischung bei ca 35 Grad. Es waren auch zwei ältere Männer da, die sich gegenseitig im Pool filmten und natürlich ganz „zufällig“ auch uns mit filmten… Als es dann wirklich zu unangenehm wurde, gingen wir raus, da wir auch wieder Hunger hatten. Also duschten wir alle nacheinander, wobei wir mitbekamen, dass ein Fenster vom Bad direkt zum Balkon hin zeigt und es gab keine Gardine oder ähnliches, was sehr merkwürdig war. Später gingen wir dann also raus und fanden eine große Straße mit vielen Restaurants ganz in der Nähe. Schließlich einigten wir uns auf ein Restaurant und aßen dort Curry und tranken einen Eistee. Das Essen war sehr gut. Als wir dann das Dessert bestellten, stellten wir fest, dass wir ein Dessert gratis bekommen sollten. Also nahmen wir drei Stück Kuchen und dann noch das Gratis-Dessert. Allerdings waren wir alle nach unserem Kuchen schon satt und stopften und das andere Dessert noch rein. Danach waren wir alle vollkommen voll. Ich musste dann auf die Toilette und der Kellner führte mich raus in ein anderes Gebäude. Die Toilette war im vierten Stock, also musste ich nach diesem Essen ein kleines Workout machen. :-D Nach einer kleinen Verdauungspause gingen wir dann noch ein bisschen spazieren und wir gingen durch viele dunkle kleine Gässchen zurück zum Hotel, da es sonst einen riesiger Umweg gewesen wäre. Am Samstag gingen wir dann zum Frühstück wieder in das gleiche Restaurant. Ich nahm zwei Avocado-Toasts mit Ei – sehr gut – und zum Nachtisch gab es wieder das Gratis-Dessert. Später nahmen wir dann ein Taxi zum Wat Pho – einem der großen Tempel in Bangkok. Es dauerte recht lange, dort hinzukommen und es war ziemlich kalt, da der Taxifahrer die Klimaanlage sehr aufgedreht hatte. Außerdem war unser Taxifahrer auf einem Auge blind, sodass es eine etwas abenteuerliche Fahrt wurde. Nun ja, wir kamen sicher an und gingen in den Tempel. Dieser war riesig und atemberaubend schön. Auch gab es einen großen liegenden goldenen Buddha. Als wir aus dem Tempel kamen, hatten wir keinen wirklichen Plan, was wir noch machen sollten und liefen ziellos durch die Gegend. Nach ca einer halben Stunde beschlossen wir, wieder zurück zum Hotel zu fahren. Doch dann sprach uns ein älterer Mann an, was wir denn heute so machen wollen. Wir antworteten, dass wir keinen wirklichen Plan hatten und er bot uns eine Bootstour zum Floating Market an. Wir fragten wie viel das kosten würde und er setzte uns in ein Tuktuk, das uns zum Boot brachte. Dort verhandelten wir einen Preis und dann ging es los. Mit einem kleinen Boot mit nur zwei weiteren Männern fuhren wir in rasendem Tempo den Fluss entlang. Der Markt war nicht wirklich spektakulär. Wir kauften etwas zu essen und schauten uns um, doch alles war auch sehr teuer. Also warteten wir auf unser Boot und wären fast in die falsche Richtung mit dem falschen Boot gefahren. Wir unterhielten uns dann noch mit den anderen beiden Männern und es stellte sich heraus, dass sie Deutsch waren. Endlich kam auch unser richtiges Boot und wir fuhren wieder zurück. Die Häuser und Pagoden am Flussufer zu sehen war schon sehr schön und so kamen wir wieder zurück und nahmen ein Tuktuk zurück zum Hotel. Wir schwitzten uns halb tot, da auf der Hauptstraße Stau war und diese war komplett in der Sonne. Also das komplette Gegenteil von unserer Taxifahrt. Zurück im Hotel gingen wir in den Pool und später gab es dann Abendessen. Dieses Mal in einem anderen Restaurant, wo das Essen allerdings nicht ganz so gut war und wir eine halbe Stunde auf ein Essen gewartet haben, das dann gar nicht da war. Doch vorher gingen wir noch zu einer Thai-Massage. Ich habe eine Fußmassage machen lassen und die anderen eine Ganzkörpermassage. Die Fußmassage war super angenehm und später gab es dann noch eine kleine Schulter-Nacken-Kopfmassage – herrlich entspannend. Nach unserem Abendbrot gingen wir noch in den Supermarkt und kauften Frühstück für den nächsten Tag. Sonntag schließlich hatten wir dann Frühstück im Bett, gingen danach in den Pool und nach ca einer Stunde gingen wir Mittag essen – wieder in unserem Lieblingsrestaurant mit dem Gratis-Dessert. Die Bedienung kannte uns bereits und grinste. Ich aß Pad Thai und einen Schokokuchen als Desert. Mit der Skyline sind wir dann zum Markt gefahren. Es war eiskalt in dieser Bahn und man fühlte sich wie im Kühlschrank… Dort schauten wir uns ein bisschen um und kauften ein paar Klamotten. Anschließend fuhren wir mit der Skyline wieder zu irgendeiner Stationen und wollten einfach in irgendeinem Café mit Internet etwas trinken und schauen, was wir nun machen wollten. Wir fanden ein Starbucks-Coffee und entschieden uns, zum Nachtmarkt zu fahren. Der hatte jedoch noch nicht richtig auf, als wir ankamen. Nur einige vereinzelte Stände hatten schon offen und so gestalteten wir jeder eine Passhülle für uns. Als wir damit fertig waren, aßen wir Pad Thai in einem Straßenrestaurant auf dem Nachtmarkt – ich liebe dieses Essen!  Nachtisch aßen wir dann dort ebenfalls: Ein Gebäck in Form eines Fisches mit Füllung – für mich Schokofüllung :-P. An einem Stand war die Verkäuferin gehörlos und ich konnte einige einfache Sätze tauschen. Sie hat sich total gefreut und war total süß. Ich kaufte dann von ihr eine Pumphose – weil ich ja viel zu wenig dieser Hosen habe ;-). Am Montag dann hatten wir wieder gekauftes Frühstück im Bett und dann fuhren wir in einen Park. Der Weg von der Haltestelle der Skyline zum Park war länger als gedacht und so kamen wir schweißgebadet im Park an und setzten uns auf die Wiese. Dort war sehr idyllisch und leise und nach einiger Zeit spielten wir mein kleines Mensch-ärger-dich-nicht und mittags gingen wir dann in ein Restaurant. Zum Nachtisch konnte ich mir einen Schoko-Lava-Kuchen nicht verkneifen. Von dem Restaurant aus nahmen wir dann ein Grab-Taxi zum Flughafen, wo wir noch etwas tranken und auf den Chek-in warteten. Wir starteten eine Stunde zu spät, da einige andere Flieger zu spät gelandet waren und so kamen wir ziemlich spät erst am Flughafen in Hanoi an, wo ich noch sehr lange auf mein Visum warten musste. Als ich endlich durch war, standen die anderen beiden da und warteten mit einer Portion Pommes auf mich. Dann nahmen wir nur noch ein Grab-Taxi nach Hause und es fühlte sich wirklich wie zu Hause an. Ich werde Hanoi mega vermissen, wenn ich wieder zurück komme.