Auslandsblog.de - Kostenlose Blogs für Abenteurer

Die letzte Zeit in Vietnam

In den letzten beiden Wochen in Vietnam reiste ich mit Mama und Roland in Nord- und Zentralvietnam umher. Den Freitag Abend verbrachte ich noch mit Akira im Old Quarter und am Banh Mì Stand, wo wir uns von der Frau verabschiedeten und ich noch Fotos machte mit ihr. Am Samstag fuhr ich mittags mit dem Zug in der Holzklasse nach Ninh Binh. Das war eine interessante, schöne Erfahrung. Dort fuhren wir mit dem Fahrrad umher und genossen einen wunderschönen Ausblick. Allerdings ging es Mama dann schon nicht so gut. Wir fuhren mit dem Zug weiter nach Phong Nha. Dieses Mal fuhren wir in der Comfort Klasse, was ganz und gar nicht komfortabler war, außer den Sitzen. Es war sehr kalt durch die Klimaanlage und der Fernseher lief die ganze Zeit recht laut. In Phong Nha war das Homestay sehr schön, allerdings hatten wir direkt neben unserem Haus eine Baustelle, was nicht so schön war. Eigentlich hatten wir eine Tour mit Übernachtung gebucht für Mama und mich, allerdings ging es Mama gar nicht gut und da sie die Tour ab mindestens 2 Personen machten, buchte ich einen Tagesausflug mit Besuch von drei Höhlen und Wanderung, Baden und Mittagessen durch den und im Dschungel. Es war zwar sehr anstrengend, aber auch atemberaubend schön! Am zweiten Tag machten wir drei eine Kanu-Tour durch eine riesige Höhle, in die wir drei Kilometer liefen. Wir badeten in der Höhle in einem See und picknickten. Nach dem Picknick gab es ein kleines Mittagsschläfchen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl in der stockdunklen, großen Höhle zu liegen und dem Tropfen in der Stille zu lauschen. Unsere letzte Station war dann schließlich Hoi An. Die Atmosphäre dort war nach wie vor wunderschön. Wir übernachteten in dem gleichen Homestay, in dem ich auch schon im Februar war. In den Tagen, in denen wir dort waren, genossen wir einfach die Atmosphäre der Stadt, gingen kampfshoppen und entspannten am Strand - wo ich das erste und einzige Mal in Vietnam baden war. Das Wasser war herrlich. Von Da Nang flogen wir dann wieder nach Hanoi. Am Flughafen Hanoi funktionierte die Grab-App nicht, sodass wir einen kleinen Streit miteinander hatten, wie wir jetzt alle in unsere Unterkünfte kommen würden. Daraufhin startete das nächste Abenteuer für mich. Ich nahm ein Moped-Taxi vom Flughafen zum Freiwilligenhaus mit meinem riesigen Rucksack auf dem Rücken und meinem kleinen Koffer zwischen den Beinen meines Fahrers. Er fuhr natürlich ziemlich schnell und vor allem auf der Brücke war es sehr schwer, das Gleichgewicht zu halten und nicht nach hinten zu kippen. Kurz bevor wir da waren, fing es auch noch an, zu regnen. Total erledigt kam ich im Freiwilligenhaus an.

Der nächste Tag sollte mein allerletzter Tag in Vietnam sein. Ich wollte auf jeden Fall nochmal zu Tabita und in das Hope Center. Zuerst holte ich Mama und Roland am Hotel mit einem Moped-Taxi ab und wir fuhren dann weiter mit einem Taxi zu Tabita. Als sie mich sah, breitete sich in ihrem Gesicht das schönste Lächeln aus, was ich je gesehen habe. Sie war überglücklich, umarmte mich und wir sollten uns setzen. Also setzten wir uns und bekamen ein Essen nach dem anderen. Auch den Glibber-Kuchen gab es. Alle konnten nun verstehen, was ich gegen diesen hatte. Wir aßen von jedem ein bisschen und Tabita erzählte mittels viel Mimik und Gestik, dass Sophie mich sehr vermisst und viel geweint hat. Als ich sie mit Google-Übersetzer gefragt hatte, ob sie am Nachmittag mit Ánh draußen ist, sagte sie nein, aber sie werde Ánh jetzt holen. Ich glaubte, nicht zu verstehen, aber plötzlich lief Tabita los in Richtung Hope Center, um Ánh zu holen. Man kann sich sicher denken, wie aufgeregt ich war. Einige Zeit später kam Tabita mit Sophie auf den uns zu. Sophie saß komplett zusammengesunken und mit traurigem Blick im Rollstuhl. Als sie mich sah, schrie sie auf und strahlte über das ganze Gesicht. Die Begrüßung war sehr herzlich. Wir umarmten uns und Sophie konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen und zu grinsen. Tabita war so froh, ihre Tochter glücklich zu sehen und kam plötzlich zu uns, umarmte Sophie und fing an zu schluchzen und zu weinen. Ich versuchte sie zu trösten, doch da ging sie wieder an die Arbeit. Als Mama und Roland gingen, dachte Tabita, ich müsse auch gehen, doch sie sagten ihr, dass ich noch bleibe. Sophie und ich machten noch Fotos und Videos und hatten einen Lachanfall nach dem anderen. Sie luden mich dann noch zum Mittagessen ein und ich ging mit ihnen. Nach dem Mittagessen, schenkte mir Tabita noch ein rosa T-Shirt. Sie hatte einige zur Auswahl und zeigte aber immer auf das rosane. Als ich sagte, dass ich das nehmen würde, lächelte sie mich an und zeigte mir, dass das sogar glitzert. Nachdem ich noch kurz mit Sophie allein war, kam Sophies Tante und ich ging zum Hope Center, um mich von den Lehrerinnen zu verabschieden. Diese freuten sich sehr, mich nochmal zu sehen. Ich bekam noch ein paar Umarmungen von allen Lehrerinnen und dann ging ich zurück zu Sophie. Tabita sagte zu mir, dass Sophie schon gedacht hat, ich wäre einfach so weggegangen. Ich sollte nochmal auf Sophie aufpassen, während Tabita ihren Sohn abholen ging. Als sie wiederkam, sagte hatte sie gerade einen Unfall mit dem Moped gehabt und ihren Daumen verletzt. Sie packte einen riesigen Beutel mit allem Möglichen Essen für mich ein, gab ihn mir und sagte zu mir, ich soll gehen. Ich durfte Sophie nicht nochmal umarmen. Tabita stand mit Tränen in den Augen in der Tür, Sophie bedeutete mir, dass ich nicht gehen soll und Tabita sagte immer wieder auf vietnamesisch „Geh jetzt.“ Die Verabschiedung fiel allen sehr schwer. Ich ging, schaute mich um und sah, wie Tabita mit ihrem Sohn da stand und beide mir zuwinkten. Das war das letzte Bild, was ich von ihnen sah. Die Abreise war sehr schwer für mich und die Zeit in Vietnam war wunderschön, anstrengend, bereichernd und so vieles mehr.