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Meine letzten Arbeitstage in Vietnam

Ich musste feststellen, dass ich nach dem Ausflug nach Mai Chau und Pu Luong keine Zeit mehr gefunden habe, meinen Blog zu schreiben. Auch als ich aus Vietnam nach Deutschland zurückkam, schaffte ich es - bis auf den letzten Eintrag - nicht, nochmal zu schreiben. Jetzt schreibe ich deswegen nur grob auf, was in meinen letzten Arbeitstagen in Vietnam so passiert ist.

In der Woche nach Mai Chau kamen Mama und Roland nach Hanoi. Wir trafen uns vor ihrem Hotel und es gab natürlich ein großes Wiedersehen mit vielen Umarmungen. Nach einer kurzen Pause im Hotel fuhren wir mit dem Bus mit einem kurzen Halt am Banh Mì Stand ins Freiwilligenhaus, wo wir Akira und noch jemanden trafen. Nachdem ich den beiden alles gezeigt hatte, gingen wir ins Trill-Rooftop Café und genossen dort die Aussicht - ein schöner Abschluss eines wunderbaren Tages des Wiedersehens.

Alles zu beschreiben, was in der Zeit passiert ist, also jeden einzelnen Tag, wäre zu viel. Wir verbrachten noch eine schöne Woche zusammen, in der wir im Wasserpuppentheater, beim Massieren, im Hope Center und noch an einigen anderen Orten zusammen waren. Das Wochenende war für mich sehr lang, da es zwei Feiertage gab. Wir waren in Sapa, wo es wunderschön war - frische Luft, Natur, Reisfelder und wir lernten Mama Mu kennen - eine sehr liebe Frau, die unser Guide war. Außerdem waren wir bei Hochzeitsvorbereitungen dabei - sehr laute Musik, gute Stimmung und jede Menge „Happy Water“ (Reiswein). Meine letzten Tage im Hope Center waren dann sehr schön. Tabita (Sophies Mama) hatte mir ja vor dem Wochenende in Sapa ihre Telefonnummer gegeben, sodass wir, als ich in Sapa war, kurz miteinander geschrieben haben. Als ich am Montag nach meinem Ausflug in Sapa an Tabitas Streetfood Stand ankam, begrüßte sie mich herzlich und ich setzte mich. Ich unterhielt mich zum ersten Mal mit ihr mit Google-Translate und sie erzählte jedem, der gerade da war, dass ich in Sapa gewesen bin und schon bald nicht mehr da sein werde.

An meinem vorletzten Arbeitstag ist noch etwas lustiges passiert. Ich arbeitete gerade mit einem Jungen, legte mein Handy dafür auf den Tisch und natürlich - wie sollte es anders sein - nimmt gerade in dem Moment eine junge Frau im Center das Handy und schmeißt es aus dem Fenster. Ich ging ganz aufgeregt zu einer Lehrerin und nach einigem Chaos hatte ich mein Handy wieder, nachdem eine andere Lehrerin es vom Dach des Nachbarhauses geholt hatte.

An meinem letzten Arbeitstag ist viel passiert. Tabita bedankte sich ständig bei mir. Sie sagte, dass sie mir nichts geben kann, außer ganz viele Knödel. Im Center überreichte ich die Geschenke und Briefe und Spielzeuge an die Lehrerinnen und Kinder und alle freuten sich sehr. Eine Lehrerin, Hang*, umarmte mich mehrere Male und sagte mir, dass ich immer willkommen bin in Vietnam und dass sie mich vermissen werde. Eine Lehrerin, mit der ich nicht viel gesprochen hatte, um genau zu sein eigentlich gar nicht, ließ mir übersetzen durch eine andere Lehrerin, dass sie mir alles Gute wünscht und dass sie mich sehr lustig findet. Das überraschte und freute mich sehr. Ich war sehr berührt von all dem. Zum Schluss machte ich mit der Klasse und den Lehrerinnen noch ein paar Fotos. Hang sagte zu Sophie, dass das mein letzter Arbeitstag ist und danach umarmte Sophie mich, nahm meine Hand und ließ sie nicht mehr los. Da realisierte ich, dass sie noch viel klüger ist, als ich anfangs geglaubt hatte. Sie sah mich traurig an und es war sehr schwer für mich. Ein Mal ging ich kurz auf die Toilette und als ich wiederkam, sah ich, dass Sophie mir meinen Platz die ganze Zeit freigehalten und verteidigt hatte. Sophie und ich unterhielten uns noch in „unserer“ Sprache, während die Lehrerinnen uns sehr amüsiert und irritiert dabei zuschauten. Als Tabita kam, um Sophie abzuholen, hatte sie sich extra schick gemacht und gab mir eine riesige Tüte mit Knödeln. Nachdem ich mich schweren Herzens von Sophie getrennt hatte, unterhielt ich mich noch ein bisschen mit den Lehrerinnen, bevor ich mich auch von ihnen verabschieden musste.