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Die Zeit vergeht wie im Flug

Nun ist wieder eine Woche um und ich weiß gar nicht, wo die Zeit geblieben ist. Eine Woche vergeht wie eine Stunde. Was ich im letzten Blogeintrag vergessen habe zu erwähnen: An einem Tag ist etwas sehr interessantes und lustiges passiert. Eine Lehrerin aus einer anderen Klasse kam in unser Klassenzimmer mit einer riesengroßen Tüte und holte einen BH nach dem anderen heraus. Die Lehrer hielten sie sich vor die Brust, diskutierten und sprachen über die BHs. Es kamen immer mehr Lehrerinnen aus anderen Klassen und am Ende standen ca. 7 Lehrerinnen um einen kleinen Tisch voller BHs und unterhielten sich über diese in einer extremen Lautstärke. Es war sehr amüsant, zuzuschauen und eine Lehrerin musste lachen, als sie meinen Blick sah. Am nächsten Tag kam diese Lehrerin wieder mit der Tüte und jede meiner Lehrerinnen suchte sich einen BH oder auch zwei raus und dann wurde aufgeschrieben, wer welchen BH genommen hat. Eine der Lehrerinnen erklärte mir, dass das ein Geschenk der Eltern an die Lehrerinnen ist. Ich dachte nur: „Welcome to crazy Hope Center!“ Nun aber zur letzten Woche: Montag Morgen bekam ich wieder vegetarisches Essen von Sophies Mama, das ich dann genüsslich zum Mittag aß. Sophie ist total vernarrt in den neuen Freiwilligen und „flirtet“ immer mit ihm. Das heißt, sie versucht immer, seine Aufmerksamkeit zu erlangen und wenn er zu ihr schaut, lacht sie sich halb tot. Unsere Verbindung leidet darunter aber nicht. Es ist super knuffig und schön, sie so amüsiert zu sehen. Ich hatte doch wirklich am Wochenende die Arbeit vermisst und freute mich am Montag umso mehr, wieder dort zu sein und alle wiederzusehen. Die eine Lehrerin, die englisch spricht, war jedoch sehr schlecht drauf und sagte mir, dass Sophie leise sein solle und nicht so laut lachen dürfe. Lächeln ist ok, aber lachen nicht. Das gestaltete sich jedoch als sehr schwierig bis unmöglich, da sie natürlich trotzdem laut lachte und ich wollte mit ihr auch nicht nur herumsitzen und nichts machen. Doch selbst dann wäre sie nicht ruhig gewesen. Ich versuchte also mein bestes. Als ich also mittags nach Hause kam, fragte mich eine der Mitarbeiterinnen von VPV, was ich denn da zu Essen mitgebracht habe und warum und woher. Also erzählte ich die ganze Geschichte und alle fanden es total süß von Sophies Mama, zumal sie mir ja schon sehr viel zu essen gegeben hat. Am Nachmittag / Abend unterhielten wir uns alle noch ein bisschen auf dem Balkon und gingen dann recht zeitig schlafen. Dienstag bekam ich wieder Milchknödel und am Nachmittag war Sophie die letzte, die abgeholt wurde. Als wir uns draußen inmitten der kleinen Gassen trafen (ich und Sophie mit ihrer Mama), sagte Sophies Mama etwas zu mir auf vietnamesisch. Ich verstand sie leider nicht, was echt sehr schade war, denn ich würde mich so gern mal mit ihr unterhalten, da sie eine sehr warmherzige, interessante Person zu sein scheint. Nun ja, Mittwoch sah Sophies Mutter mich am Morgen nicht. Doch als ich mittags auf dem Weg zur Bushaltestelle war, sah ich sie und sobald sie mich sah, gestikulierte sie wild, kam auf mich zu, nahm mich an der Hand und führte mich zu ihrem Wagen mit all dem Essen. Während sie „Sticky Rice“, Knödel und Gemüse einpackte versicherte sie mir drei mal auf vietnamesisch, dass es vegetarisch sei und erzählte allen in der Umgebung, dass ich mich um Sophie kümmere. Zumindest glaube ich das, da ich Sophies Namen hörte und sie auf mich zeigte. Am Nachmittag gab es dann ein Haus-Meeting, in dem wir einen Volleyballabend und einen Tiramisu-Kurs vereinbarten. Donnerstag und Freitag gab es kein Essen von Sophies Mama, da wir uns nicht sahen. Am Donnerstag ging ich nachmittags ins Reisebüro, um schon mal Pläne zu machen für die gemeinsame Reise mit Mama und Roland – ich freue mich schon sehr auf die gemeinsame Zeit hier in Vietnam. Freitag schließlich geschah nichts Außergewöhnliches. Ich machte ein paar Fotos von Sophie mit ihrer Mama, nachdem ich ihr einen Zettel gezeigt hatte, auf dem auf vietnamesisch die Frage stand, ob ich sie mit ihrer Tochter fotografieren dürfe. Diesen Satz hat die Mitarbeiterin von VPV für mich übersetzt, die mich am Montag nach dem Essen gefragt hat. Abends quatschten wir alle noch ein bisschen. Das Wochenende war sehr entspannt. Samstag las ich, schrieb ein bisschen und am Nachmittag / Abend waren wir erst auf dem Nachtmarkt und dann gingen wir Pizza essen – göttlich!!! Mein erstes westliches Essen nach 3 Monaten. Mit kugelrunden Bäuchen gingen wir also schlafen. Am Sonntag wollten wir eigentlich erst zum Ho Chi Minh Mausoleum, dann ins Ho Chi Minh Museum und dann in die One Pillar Pagoda. Da wir aber mehr als 30 Minuten auf den Bus warteten, der dann nicht kam und wir ein Grab-Taxi rufen mussten, schafften wir nur das Ho Chi Minh Museum und die Pagode. Das Museum war sehr seltsam. Man würde eigentlich erwarten, dass es um Ho Chi Minh und sein Leben und die Geschichte geht, doch es war eher eine Art moderne Kunst-Ausstellung, wo man dann alles mit Ho Chi Minh in Verbindung bringen sollte, was nicht wirklich immer klappte. Zum Beispiel gab es einen riesigen Tisch mit Stühlen, auf dem Obst war. Daneben stand, dass das Ho Chi Minh´s Erwartung symbolisiert, dass die jungen Leute sich für eine saubere, frischere Umwelt interessieren sollten. Nun ja, zum Mittagessen waren wir dann wieder zu Hause, wo wir uns dann noch etwas ausruhten. Später spielten wir noch ein Spiel, das hier in Vietnam sehr beliebt ist, was sich schwer beschreiben lässt. Man steht im Kreis und schießt mit dem Fuß eine Art Federball mit Schellen herum… Wie gesagt, kann man schwer beschreiben. Es kamen noch zwei unserer Nachbarn dazu und spielten mit. Es war sehr lustig.